Die SKEMA öffnete ihre Türen

Am vergangenen Samstag öffnete die grösste Kampfkunstakademie der Schweiz, SKEMA (Suny Kamay Energy & Martial Arts Academy), ihre Türen für Schülerinnen und Schüler, Freunde, Bekannte und Besucher, um einen Einblick in die faszinierende Welt der Kampfkunst zu gewähren. Über 4.200 Menschen, darunter 1.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene Prüfungsteilnehmer wurden Zeugen eines aussergewöhnlichen Spektakels, das neue Massstäbe in der Kampfkunstszene setzte.

Bereits um 09.00 Uhr morgens ist Türöffnung. Ganze Scharen von Familien pilgern vom Parkplatz Albisgüetli hinunter zur Saalsporthalle Zürich. Die Stimmung ist ausgelassen und heiter. Punkt 10.00 Uhr geht es dann endlich los. Die Kinder der 1. und 2. Prüfung dürfen ihre fleissig erarbeiteten Fähigkeiten präsentieren.

Die über 450 Kinder des ersten Blocks der Kinderprüfungen machen ihre Sache gut. Als Einheit vollführen sie synchron die Bewegungen in der Monumental-Aufstellung. Auf jeden Takt folgt eine Bewegung. Hier erkennt man den wahren Nutzen von Kampfkunst für Kinder. Das Individuum verschmilzt komplett mit der Gruppe. Die Kinder trainieren ihre Aufmerksamkeit, fördern ihre Impulskontrolle und stärken ihr soziales Empfinden. Besonders die vielen männlichen Bezugspersonen fielen einer Mutter positiv auf: «Ich vermisse das bei uns in der Schule, deswegen ist es der perfekte Ausgleich. Ich glaube gerade Jungs brauchen immer mal wieder ein männliches Vorbild.»

Plötzlich wird es ganz still in der Halle. Eine Gruppe ganz in weiss gekleidet betritt das Rechteck und stellt sich symmetrisch auf. Mit dem Einsetzen der sanften Melodie bewegen sich die knapp 50 Personen gleichzeitig und bedächtig. Gezeigt wird die 24er-Form des Tai Chi. Die achtsamen, fliessenden Bewegungen wirken beinahe meditativ für den Betrachter. Die Energie ist bis auf die Zuschauerränge spürbar. SKEMA Energie-Training vitalisiert den Körper und besänftigt den stressgeplagten Geist.

Der zweite Block der Kinderprüfungen lässt sich ebenfalls sehen. Die Finessen des Kinder SKEMA Kung Fu sind deutlich sichtbar. Die Kinder trainieren schon seit mehreren Jahren. Dementsprechend sind die Bewegungen komplexer und die Ausführung dieser präziser. Als Höhepunkt präsentiert die achte und letzte Prüfung die Schwertform. Die Zuschauer sind begeistert.

Während des ganzen Tages stehen mehrere SKEMA-Ärzte und -Therapeuten im Obergeschoss zur Verfügung und beraten die Besucher in Gesundheitsfragen, lösen Verspannungen oder geben Einblicke in die chinesische Medizin. Ebenfalls können ein SKEMA-Massagesessel, eine SKEMA-Lymphdrainagehose, eine Vibrationsplatte und die Jade-Liege getestet werden.

Bevor es weiter geht mit den Selbstverteidigungs-Prüfungen der Jugend und Erwachsenen, werden die neuen Instruktoren unter tosendem Applaus in der SKEMA willkommen geheissen.

Die Jugendlichen und Erwachsenen stehen den Kindern in nichts nach. Die vorgeführte Sayaw-Form wirkt ebenso beeindruckend, wie die Monumental-Choreografie der Kinder am Morgen. Wie eine Woge heben und senken sich die Arme und Beine und bewegt sich die Masse erst nach links, dann nach rechts. Die Sayaw-Form wirkt tänzerisch, ist aber durchaus für den Kampf geeignet.

Der Nachmittag zeigt, wie effektive Selbstverteidigung sein soll. Direkt und kompromisslos. Der Schweiss fliesst in strömen, die Temperatur in der Halle steigt merklich an. Die Prüflinge geben ihr Bestes, jeder Schlag wird pariert, jeder Kick wird geblockt. Der Glanzpunkt des Nachmittages ist der Kreis der 6., 10. und 11. Prüfung. Umzingelt von Angreifern wehrt sich die Kämpferin gegen Attacken mit und ohne Waffen aus allen Richtungen.

Eine schöne Überraschung ist der Besuch von Donghua Li, ehemaliger Schweizer Turner und Goldmedaillen-Gewinner an den Olympischen Spielen 1996. Der 55-jährige trainiert nach wie vor täglich und hat sich nach der Turner-Karriere ebenfalls dem Kung Fu zugewendet. So erstaunt es nicht, dass Donghu Li kurzerhand während seiner Vorstellung dem überraschten Publikum den Handstand mit anschliessendem Spagat präsentiert. «Mich verbindet sehr viel mit der Saalsporthalle, heute wieder hier zu sein mit all diesen begeisterten Kampfkünstlern freut mich. Es ist schön, dass sich so viele Menschen für die Kampfkunst interessieren. Ich habe die glückliche und positive Energie der SKEMA gespürt.»

Nach drei Stunden Prüfung haben es auch die Letzten geschafft. Müde, aber überglücklich nehmen sie ihr Diplom entgegen. In der Festwirtschaft werden noch die besten Techniken besprochen und gemütlich etwas gegessen, bevor es anschliessend auf den Weg nach Hause geht.

Wir danken allen Sponsoren, Gönnerinnen und Gönnern für die finanzielle Unterstützung. Ohne euch wäre dieser freudige Tag nicht möglich gewesen. Ebenfalls danken wir den über 170 Helferinnen und Helfern für die fleissigen Hände, auch wegen euch war dieser Tag ein Highlight in der SKEMA-Geschichte.